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Eigen-Ji

Geschichte des Eigen-Ji

Die Gründung

Tor des Eigenji

Der Tempel erhielt den Namen Eigen-ji von Daimyo Sasaki Ujiyori, der diesen Tempel am Berg Zuiseki kurz nach Beginn der Muromachi-Zeit (1361) erbauen ließ.
Im Jahr 1361 bat er Jakushitsu Genko Zenji Dai Osho, der Gründer-Abt dieses Klosters zu werden.
Die Geschichte hat uns überliefert, dass es an diesem Berg einmal 56 Tempel gab und mehr als 2000 Mönche hier lebten.
In der Zeit der Kriege kamen viele bekannte und weise Priester aus Kyoto ins Eigen-ji, um hier zu praktizieren. So verlagerte sich für eine bestimmte Zeit das kulturelle und spirituelle Zentrum von Kyoto zum Eigen-ji. Leider wurde das Kloster 1492 und 1563 von Soldaten in den Zeiten des Bürgerkrieges niedergebrannt.
Danach kam Ishimonju Zenji Dai Osho zu diesem Berg und baute mit der Hilfe des Kaisers Tenno Go Misu No das Eigen-ji wieder auf. Seit dieser Zeit besteht das Eigen-ji bis heute fort und kann als Beispiel für die Rinka-Klöster der Rinzai-Schule angesehen werden.
In der Nähe der Haupstadt Kyoto gelegen, atmet das Kloster die Atmosphäre der Klöster "unter dem Wald" (rinka), deren Einfachheit das Zen auf dem Lande charakterisiert.

Der Gründer: Jakushitsu Genko

Holzstatue von JakushitsuIm Eigen-ji lebt das Andenken an den Gründermönch Jakushitsu Genko (1290-1367) fort. Nicht nur in der für ihn erbauten Gedenkstätte, auch der Geist des feinfühligen, mit reicher dichterischer Begabung beschenkten Mannes, der Ernst und Verantwortungssinn mit inniger Naturliebe verband und das Zen konsequent lebte, wurde durch die Jahrhunderte unversehrt bewahrt. Einige seiner zahlreichen Gedichte sind heute noch lebendiges Volksgut.
Geboren wurde Jakushitsu Genko in der Fujiwara Familie in Katsuyama, Okayama Präfektur, im Jahr 1290. Er konnte schon mit fünf Jahren buddhistische Sutren auswendig rezitieren. Mit 13 Jahren wurde er Mönch im Tofuku-ji Tempel in Kyoto. Später wurde er Schüler von Yakuo Tokken Zenji Dai Osho (1245-1320) im Zenko-ji in Kamakura und folgte seinem Lehrer, als dieser im folgenden Jahr als Abt des Kennin-ji nach Kyoto berufen wurde. Eines Tages bat er den Meister im ein "letztes Wort" (matsugo). Der Ausdruck ist zweideutig und kann sowohl das Abschiedswort eines sterbenden Meisters als auch ein Kennwort zur Erlangung der Erleuchtung bedeuten. Der Meister antwortete kein Wort, sondern schlug seinem Schüler mit der flachen Hand ins Gesicht. Der Schlag löste in diesem eine tiefe geistige Erfahrung aus (1306). Sehr bedeutsam ist sein zweijähriger Aufenthalt bei I-shan I-ning, dem Abt des Nanzen-ji. Der erstklassige Literat war von dem Gedicht des erst 17-jährigen Jakushitsu "Bodhidarma im Schnee" begeistert und förderte das Talent seines Schülers in jeder Weise.

Im Alter von 31 Jahren ging er nach China und praktizierte 7 Jahre unter dem Zen-Meister Chu Ho in Ten Moku San und in anderen Tempeln.
Als er nach Japan zurückkehrte ließ er sich nicht in einem Tempel nieder, sondern zog als Wandermönch durch das Land und lehrte Zen-Buddhismus. Zuletzt, im Alter von 72 Jahren, ließ er sich im Eigen-ji nieder und wurde dessen Gründer-Abt. Mehrmals bat ihn der Kaiser Tenno Go Ko Gon ernsthaft nach Kyoto zu kommen und dort zu lehren, aber Jakushitsu Genko lehnte ab und beschloss im Eigen-ji zu lehren und Mönche zu erziehen. Er starb im Alter von 78 Jahren, im Jahr 1367. Seine Kalligraphien und Zen-Gedichte sind außergewöhnlich schön und sind als wichtige Kulturschätze Japans anerkannt. Die meisten von ihnen werden jeweils im Herbst im Eigen-ji ausgestellt.
Jakushitsu Genko Zenji Dai Osho ist einer der bedeutendsten Zen-Dichter Japans und seine Gedichte zeugen von reichem und tiefem Gefühl und von ungewöhnlicher schöpferischer Kraft. [siehe auch...]